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Der Wasserfall Dettifoss

Wenn ihr im Nordosten von Island unterwegs seid, dann müsst ihr den Wasserfall Dettifoss unbedingt besuchen, denn nirgendwo in Europa tosen die Wassermassen gewaltiger und beeindruckender …

Aber wo genau liegt nun der Dettifoss? Wenn ihr von Osten über die Ringstraße aus Egilsstadir kommt, dann fahrt ihr einige Zeit durch eine immer trockener und rauer werdende Landschaft, bis ihr schließlich eine oftmals windumtoste Hochebene erreicht. Die letzte Ansiedlung und die grünen Wiesen der Ostfjorde liegen viele Kilometer hinter euch. Ihr habt nun die östlichen Ausläufer der größten Lavawüste der Welt, der Ódádahraun, erreicht.

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Auf der Ringstraße Richtung Dettifoss

Blick in die Weite

Hier gibt es einen Aussichtspunkt, von dem ihr einen fantastischen Blick über grau-braune Hügel nach Norden habt und sich im Westen eine Ebene bis hin zum Tafelvulkan Herdubreid, der Königin der isländischen Berge, erstreckt.

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Der majetätischer Tafelvulkan Herdubreid

Der Arctic Coast Way im Nordosten von Island

Nicht weit vom Aussichtspunkt könntet ihr die Straße 85 nehmen und Richtung Nordosten zur Küste abbiegen. Das wäre der Einstieg zum Arctic Coast Way, der euch fast immer an der Küste entlang bis nach Laugarbakki im äußersten Norden von Island führt. Etwa 900 Kilometer Abenteuer, davon ungefähr 300 Kilometer auf Schotterpisten.

Am östlichen Ufer zum Dettifoss

Bleibt ihr weiter Richtung Norden auf der Ringstraße, dann erreicht ihr die Abzweigung zur Schotterpiste 864, die euch nach etwa 30 Kilometern am östlichen Ufer des Gletscherflusses Jökulsá á Fjöllum bis zum Dettifoss führt.

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Sommerstimmung in Nordisland

Überquert ihr den Fluss und fahrt weiter auf der Ringstraße, dann kommt nach wenigen Kilometern die gut ausgebaute Straße 862 Richtung Norden, die euch zur westlichen Seite des Dettifoss führt. Würdet ihr aber der Straße 1 folgen, dann wäre das nächste landschaftliche Highlight das etwa 45 Kilometer entfernte Hochthermalgebiet von Hverarönd nahe dem See Mývatn.

Östlich oder westlich vom Wasserfall?

Von welcher Seite der Dettifoss spektakulärer wirkt, ist subjektiv. Der Zugang von der Westseite ist über die neue Teerstraße jedenfalls einfacher zu erreichen und bietet noch zwei weitere Fälle, Selfoss und Hafragilsfoss.

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Erster Blick aus der Ferne ...

Um die östliche Seite zu erreichen, schlängelt sich die Piste über eine von großen Felsen übersäte, teils sandige Fläche nach Norden, bis sie den Dettifoss erreicht. Die Eröffnungsszene des US-amerikanisch-britischen Science-Fiction-Films „Prometheus“ von Ridley Scott wurde auf der östlichen Seite gedreht.

Der Gletscherfluss Jökulsá á Fjöllum

Der Fluss Jökulsá á Fjöllum entspringt der nördlichen Region des größten Gletschers von Island, dem Vatnajökull. Mit über 8.000 Quadratkilometern Fläche ist es die drittgrößte Eismasse der Welt nach der Antarktis und dem grönländischen Inlandeis. Der Fluss speist sich u.a. aus den Schmelzwassern von Brúarjökull, Dyngjujökull und Abflüssen aus den Bergen Kverkfjöll.

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Jökulsá á Fjöllum in der Nähe der Herdubreid

Lavawüste im Nordosten

Bevor die Wassermassen zum Dettifoss kommen, strömen sie durch die in weiten Teilen ebene Lavawüste Ódádahraun. Die erste Fallstufe, die der sedimentreiche Fluss dann erreicht, ist der Selfoss. Und den erreicht ihr über die Straße auf der westlichen Seite der Jökulsá á Fjöllum.

Dreiklang am Westufer: Selfoss, Dettifoss und Canyon

Vom Parkplatz am Dettifoss aus könnt ihr zunächst bequem auf einem Weg bis zum Selfoss spazieren.

Fluss, nahe Dettifoss, Island
Auf dem Weg zum Selfoss

Dieser Wasserfall ist zwar nicht besonders hoch, dafür strömt das Wasser in mehreren sich gegenüberliegenden Kaskaden ca. 10 Meter in die Tiefe, um etwa einen Kilometer flussabwärts über den wasserreichsten Wasserfall Europas, den Dettifoss, spektakulär, gischtumtanzt und dröhnend in den Jökulsárgljúfur-Canyon zu stürzen.

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Am Selfoss

Vom Selfoss aus führt der Wanderweg zwischen massiven Basaltfelsblöcken zu einer Anhöhe – und dann liegt der Dettifoss unterhalb von euch. Genießt zunächst den einmaligen Blick von oben und steigt dann über Basaltstufen und Metalltreppen hinunter, bis ihr auf Augenhöhe mit dem brodelnden Wasser des Flusses angekommen seid.

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Wanderweg zwischen den Wasserfällen

Typisch Island: Auf Augenhöhe mit den Wassermassen

Das Brausen und Rauschen des Wassers ist so laut, dass man sein eigenes Wort kaum versteht. Wenn ihr Glück habt, schenkt euch die Sonne einen Regenbogen zur Erinnerung, aber bleibt ruhig etwas länger, setzt euch etwas vom Wasserfall entfernt auf einen Steinblock und genießt das Naturschauspiel.

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Größenverhältnisse zurechtrücken

Nirgendwo sonst in Europa stürzen Wassermassen auf einer Breite von 100 Metern mehr als 44 Meter in die Tiefe. Nirgendwo sonst in Europa werden pro Tag 20.000 Tonnen Gesteinsmaterial von einem Fluss transportiert.

Einzigartiger Canyon und noch ein Wasserfall

Spaziert ein wenig an der Schlucht entlang, um immer wieder neue Blicke auf den Wasserfall zu entdecken. Falls ihr noch etwas Zeit habt, dann könntet ihr eine kurze Stichpiste zum Parkplatz am 27 Meter hohen Hafragilsfoss fahren.

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Parkplatz am Hafragilsfoss

Von dort seht ihr nicht nur den Wasserfall, sondern habt auch einen überwältigenden Blick auf den Jökulsárgljúfur-Canyon, den die Wassermassen der Jökulsá á Fjöllum über Jahrhunderte aus dem Gestein erodiert haben. Das gesamte Areal ist Teil des Vatnajökull-Nationalparks und erstreckt sich bis nach Ásbyrgi im Norden.

Wasserfall, Hafragilsfoss, Island
Spektakulär: Der Hafragilsfoss

Wanderweg im Canyon

Für alle diejenigen, die mehr Zeit haben und den Jökulsárgljúfur-Canyon weiter erkunden wollen, beginnt dort ein Wanderweg, der in zwei Etappen bis zur Schlucht von Ásbyrgi führt und der auch ohne Wandererfahrung begangen werden kann.

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Der Jökulsárgljúfur-Canyon: 25 km lang und bis zu 120 m tief

Auf diesem Weg werdet ihr in eine eigene, nach außen abgeschottete Welt eintauchen, immer wieder Bäche durchwaten und dabei tiefe Einblicke in den spektakulären Jökulsárgljúfur-Canyon gewinnen, bis ihr schließlich Ásbyrgi erreicht.

Landschaftliches Highlight im Nordosten von Island

Alten Mythen zufolge soll dieses Gebiet der Hufabdruck von Odins Pferd Sleipnir sein, die Wissenschaft dagegen hat belegt, dass die wunderschöne Schlucht vom Gletscherfluss Jökulsá á Fjöllum ausgefräst wurde.

Ásbyrgi, Fels, Island
Ásbyrgi, die Burg der Götter

Es gibt verschwiegene Wanderwege, die unter Polarbirken entlang bis zum See Botnstjörn führen, der von hohen Felswänden und dick mit Moosen bewachsenem Gesteinsbrocken umrahmt wird. Am Eingang zum Gebiet könnt ihr auf dem Campingplatz übernachten und weitere Wandertipps von den RangerInnen erhalten.

Auch im Nordosten: Von Ásbyrgi zur Wal-Beobachtung

Wenn ihr eure Reise von hier auf dem Arctic Coast Way weiterführt, werdet ihr nach einiger Zeit zum Städtchen Húsavík gelangen, dem Whale Watching-Zentrum von ganz Island. Wenn ihr in der Nähe etwas bleiben wollt, dann guckt euch das dieses Ferienhaus an.

Hafen, Husavík, Island
Von Husavík starten die Whale Watching-Touren

Reserviert euch vorab Plätze auf einer der Bootstouren hinaus auf die Skjálfandi-Bucht  ­– und dann haltet eure Telefone und Kameras für Schweinswale, Delfine und Buckelwale bereit. Wale sollen laut Eigenwerbung vieler Anbieter auf 95 Prozent aller Ausfahrten zu sehen sein.

Zurück zur Ringstraße

Wenn ihr genügend Zeit am Dettifoss, Selfoss und Hafragilsfoss vrebracht habt, dann wendet euch zurück zur Ringstraße und fahrt Richtung Westen. Vom Dettifoss bis zum Hochthermalgebiet von Hverarönd sind es etwa 35 Minuten Fahrtzeit. Im Süden seht ihr den wunderschönen Tafelvulkan Herdubreid und die Weiten der Lavawüste Ódádahraun, über die bei starkem Wind Sandstürme fegen.

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Digitale Routenvorschläge rund um den Dettifoss

Brodelnde Schlammtöpfe

Kurz bevor ihr den See Mývatn erreicht, seht ihr auf der linken Seite der Ringstraße ein Gebiet mit dampfenden, geothermischen Quellen, das Hverarönd genannt wird. Es liegt am Fuß des völlig vegetationslosen Berges Námafjall, dessen Flanke gelb-orange schimmert.

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Die geothermischen Quellen von Hverarönd

Nehmt euch Zeit, packt euch gut ein und erkundet dann die brodelnden Schlammquellen und fauchenden Fumarolen. Viele Schlammtöpfe werden von weißem Gips und Sinter umrahmt, an anderen Stellen ist die Erde mal knallig gelb, dann wieder dunkelgrau, blau wie der Himmel oder in Eisenrot getaucht. Wenn eine Hexe in den schlammigen Pfuhlen rühren würde, wäre man nicht überrascht.

Auch wenn das Gebiet des Sees Mývatn voller landschaftlicher Attraktionen ist, den Dettifoss, den wasserreichsten Wasserfall Europas werdet ihr bestimmt nicht vergessen und vielleicht kommt ihr ja ein zweites Mal vorbei. Sicher ist, sein Wasser wird weiter stürzen.

Fotos: Thomas Linkel (13), Carina Pilz (6)

Thomas Linkel
Autor/In
Thomas Linkel
Der Münchner Fotograf und Autor Thomas Linkel arbeitet seit über 20 Jahren auf allen Kontinenten für internat. Magazine und Unternehmen. Der diplomierte Wirtschaftsgeograf bereist Island seit 1989.

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